Gerade in einer Region wie München und Umgebung werden bestehende Liegenschaften neu entwickelt, verändern sich die Anforderungen und Bedürfnisse an die Immobilien. Investoren suchen nach attraktiven Standorten – diese sind auf der „grünen Wiese“ kaum mehr zu finden, so dass bestehende Gebäude abgebrochen werden müssen um dem Neuen zu weichen. Diese Gebäude sind oft 70 Jahre und älter – in dieser Zeit wurden zum Beispiel andere Baustoffe verbaut als es heute der Fall ist. Weiterhin ist die Standort- und Nutzungsfrage in Hinblick auf mögliche Gefahr- und Umweltgiftstoffe zu beantworten.
Für den Rückbau sind besondere Fachkenntnisse in Hinblick auf Planung und Durchführung erforderlich. Dies betrifft nicht nur den Sicherheits- und Gesundheitsschutz, sondern auch die ordnungsgemäße Abfallentsorgung bzw. –verwertung, die Erfüllung der behördlichen Auflagen – die sehr vielfältig und umfangreich sein können -, die bestehende, unterirdische Infrastruktur, den Naturschutz oder auch die Nachbarbebauung und den Verkehr.
Der Bauherr bzw. dessen Fachplaner und SiGeKo haben folgende Aufgaben zu erfüllen:
- Vorplanung; Sichtung von Bestandsplänen, konstruktive Bedingungen, orientierende technische Erkundung mit Deklarationsanalyse etc.
- Erfassung der Umgebungsbedingungen; vorhandene Leitungen, Nachbarbebauung, Beweissicherungsmaßnahmen etc.
- Erstellung eines Entsorgungskonzeptes; Verwertungsvorschläge, Abstimmung mit den Behörden etc.
- Ausführungsplanung; Beschränkung der Emissionen, Vorgaben bei Teilrückbau, statische Nachweise der Abbruchzustände, Bauablaufplan etc.
- Arbeitsschutzkonzept (hier ist frühzeitig der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator mit einzubinden, d. h. SiGeKo in der Ausführungsplanung); Konzept nach BGR 128 und SiGe-Plan nach RAB 30 gem. BaustellV, Nachbarschutz, Sichern- und frei schalten der Medien etc.
- Überwachung der Ausführung (SiGeKo während der Abbruchmaßnahme) etc.
- Dokumentation; Nachweise, Analytik etc.