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In Industrie und Gewerbe wurden die Abwasserbehandlungstechniken – insbesondere bei Direkteinleitern – aufgrund der Anforderungen nach dem Stand der Technik ständig verbessert. Daneben werden vor allem in Bereichen der Glas-, Papier-, Metall- und der Zellstoffindustrie aber auch bei der chemischen Industrie oder der Getränkeindustrie verstärkt Verfahren eingesetzt, die durch Kreislaufführung (z.B. Waschanlagen für Getränkeflaschen oder Autos), Stoffsubstitution und Stoffrückgewinnung die umweltbelastenden Emissionen bereits im Produktionsprozess minimieren. Dies wird hauptsächlich bei Abwässern angestrebt, die gefährliche (giftige, langlebige oder krebserregende) Stoffe enthalten, die mit einer normalen biologischen Reinigung nicht ausreichend abgebaut werden.

Fettabscheider
Fettabscheider

Bei den sogenannten Indirekteinleitern, werden die gewerblichen Abwässer so weit vorgereinigt, dass das Abwasser in die öffentliche Kanalisation eingeleitet werden darf (gemäß der Entwässerungssatzung des Entsorgers), so dass keine Schäden an der Kanalisation und bei der kommunalen Kläranlage entstehen. Eine einfache Reinigungsanlage stellt zum Beispiel ein Fettabscheider nach EN 1825 / DIN 4040-100dar, der das Fett aus dem Abwasser eines Schlachthofes oder einer Großküche entfernt.

Die Betriebssicherheit der Abwasserreinigungsanlagen (ARA) wurde durch Anlagen- und Regeltechnik sowie verstärkte Eigenüberwachung verbessert. Der Einsatz von anaeroben Abwasserbehandlungsprozessen hat zugenommen, da infolge von Wasserspar- und Kreislauftechnologien höhere Rohwasserkonzentrationen auftreten.

  • Produktionsverfahren sollen durch produktionsintegrierte Umweltschutzmaßnahmen (z.B. Stoffsubstitution, Stoffrückgewinnung) weiter verbessert werden. Neben der Verringerung des Abwasseranfalles sollen Einsatzstoffe und Energie effektiver genutzt sowie Reststoffe ohne Problemverlagerung in andere Umweltbereiche umweltgerecht entsorgt werden.
  • Schwer abbaubare, persistente und ökotoxische Stoffe aus Industrie und Gewerbe sind bereits am Ort des Anfalles zu minimieren.
ARA-einer-Papierfabrik
ARA einer Papierfabrik

Wasser ist ein essentieller Produktionsfaktor. Nachhaltige und intelligente Wassernutzung ist nicht nur aus Umweltschutzgründen erforderlich, sondern auch aus Kostengründen. Wassersparmaßnahmen und andere produktionsintegrierte Verfahren sind daher ebenso wichtig wie eine ordnungsgemäße Abwasserbehandlung. Die Herausforderung besteht darin, den Produktionsprozess so intelligent zu gestalten, dass der Bedarf an Wasser, Einsatzstoffen und Energie sowie Emissionen minimiert werden.

Durch die Schließung von Wasserkreisläufen kann in der Papierindustrie eine Wassereinsparung von etwa 99% erreicht werden (früher: 1000 m3/t Papier; heute: 12 m3/t Papier). Erhebliche Einsparungen können durch die Aufreinigung und Wiederverwendung von Betriebsmitteln erzielt werden, wie z.B. von Reinigungslauge in der Getränkeindustrie und von Lösemitteln in der chemischen Industrie. Das gleiche gilt für die Rückgewinnung von Wertstoffen aus entsprechend hoch belasteten Abwässern, z.B. von Silber aus fotografischen Abwässern.

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